BASF o. Nr. • ca. 1979 • Titel: Hand mit Cassette • Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere Leser an die Zeit, bevor jedermann seine Musik per Spotify streamte 😉 Naja, jedenfalls war früher kein Wohnzimmer komplett ohne eine imposante Anlage im Regal, aus der sich Kabel in mannshohe Boxen schlängelten. Plattenspieler, Verstärker mit Radio und Cassetten-Deck wurden im Lauf der Zeit durch immer wieder neue und bessere Komponenten ersetzt, bis der vom Kenner zusammengestellte High-End-Stereoturm mehr Knöpfe, Regler und Anzeigen besaß als die Schaltzentrale eines mittleren Kernkraftwerks. Vorbei, vorbei.
Schön, dass es noch dieses sachlich gestaltete 70er-Jahre-Quartett gibt, das den „Trümpfen aus dem Rundfunk-Fernseh-Fachgeschäft“ ein Denkmal setzt! Enthalten sind jeweils vier fade fotografierte HiFi-Produkte früherer Nerd-Kultmarken wie Dual, ITT Schaub-Lorenz, Nordmende und Telefunken. Wer mit Klirrfaktor, Impedanz, Rumpelspannungsabstand (mein Favorit!) und anderen Angaben nichts anfangen kann, findet auf der Rückseite des Joker-Deckblattes eine ebenfalls unverständliche Erklärung. Auf die exotischeren Musiktechnologien der 70er Jahre (Kunstkopf, Quadrophonie, Lichtorgel…) wurde leider verzichtet. Keine Ahnung, wer diese Rarität gedruckt hat, mein Spiel hat eine FX-Schmid-Box, aber die muss ja nicht original sein. • Seltenheit: ◊◊◊◊ Wert: €€
Nicht vergessen: Tyrannenquartett zu gewinnen!
Nur noch bis Nikolaus!
Klirrfaktor find ich wunderbar!. Diese endlosen Diskussionen über Endstufen kenne ich auch noch. Hat mich schwer beeindruckt, aber nie interssiert. Für die Musik, die ich hörte, reichte ein Röhrenradio als Verstärker.
…wobei High-End ja keineswegs ausgestorben ist (da gibt es sogar Spezialmessen für), nur die mittlere Musikqualität dürfte inzwischen hauptsächlich via File abgespielt werden. So, und jetzt ab zum Kassettendeck – King-Crimson-Mixtape hören! 😉
Dieser HiFi-Kult war nie so meins, das hat für mich alles mehr mit Physik als mit Musik zu tun. Ein Kumpel hat seine Schallplatten immer auf einem ultrateuren Spieler über gartenschlauchdicke Kabel auf Super-Highend-Tonband aufgenommen, um die Scheiben zu schonen (irgendwann schwenkte er auf Punkrock um, was ich dann besonders unpassend fand).
Allerdings. Das ist ja wie im ölverschmierten Blaumann in die Philharmonie zu gehen…