BVG Quartett für jung und alt (BVG)

BVG o. Nr. • ca. 1986 • Titel: Baujahr 1913 Decksitz-Motor-Omnibus • Als alter Westberlin-Nostalgiker musste ich mir dieses Quartett einfach irgendwann mal zulegen! Jeder, der damals in der Mauerstadt aufgewachsen ist, pflegte eine innige Hassliebe zu den Bussen und Bahnen der BVG. Legendär die Patzigkeit der Busfahrer und die bellenden Ansagen der Stationenansager in den U-Bahnhöfen: „Zurückbleim ha’ck jesaacht!!!“. Dieses Quartett bringt etwas vom Flair dieser ruppigen Zeit zurück.

Enthalten sind die berühmten gelben Doppeldecker von Büssing oder MAN, das Oberdeck ideal zum Sightseeing (Touristen) oder Rumlümmeln (Einheimische). Die Daimler-Benz-Eindecker, die mich sonntagsfrüh nach langen Kreuzberger Nächten ins heimatliche Wilmersdorf zurückbrachten. Die U-Bahn, die surrealerweise heute im nordkoreanischen Pjöngjang ihren Dienst verrichtet. Und schließlich die S-Bahn, die noch bis 1984 zur DDR-Reichsbahn gehörte – bis zur BVG-Übernahme eine fahrende sozialistische Enklave mit Holzbänken. Wer sich eher für die goldenen Zwanziger interessiert, findet hier noch eine Reihe historischer U-Bahnen und Straßenbahnen zum Babylon-Berlin-Hype. Auch optisch gefällt das Quartett mit seinen schönen Fotos. Übrigens gibt es noch ein weiteres, älteres BVG-Quartett: Busse + Bahnen aus der Geschichte der BVG. Es enthält leider nur Schwarzweißbilder – aber beim nächsten Berlin-Nostalgieanfall werde ichs mir wohl trotzdem anschaffen … • Seltenheit: ◊◊◊◊ Wert: €€-€€€

8 Gedanken zu “BVG Quartett für jung und alt (BVG)

  1. Ja, bei den Busfahrern mach ich mir bezüglich der Ruppigkeit keine Sorgen. 😉 Die U-Bahn-DJs sind ja leider ausgestorben. Über ein aktuelles BVG-Quartett würd ich mich sehr freuen!

    • Klasse waren immer die „Warnhinweise“ , die in den 1970ern oberhalb der Fenster in den Bussen geklebt wurden:
      -Wurst und Senf in Bahn und Bus bringen oftmals viel Verdruß-
      oder:
      -Schon mancher wurde angemeckert, weil andre er mit Eis bekleckert –
      -Die Drängelei nur dem Dieb gefällt, drum Augen auf und Hand auf‘s Geld-

      • Hi, hi! 😉 Lustige Sprüche waren das!

        Kenne da auch noch welche (Betreff nicht alkoholisiert Autofahren) aus den 80ern hier aus Hessen – die waren auch an den Bussen, Straßenbahnen und S-Bahnen damals angebracht:

        „Zur Disco, zur Party und anderen Festen, fährt man mit Bus und Bahn am Besten.“

        „Das Autofahrn‘ lassen wir heute sein, wir fahren mit dem Nachtbus heim.“

        „Lass‘ Dir Dein Stöffsche* ruhig bekomme‘, zurück wir die S-Bahn genomme‘.“

        * Bezeichnung für Äppelwoi (Apfelwein) im frankfurter (am Main) Dialekt

        Grüsse

        – Sandra

      • Echte Klassiker der Dichtkunst! Und dan gabs ja noch die Paechbrot-Werbeverse, die in den U-Bahnen klebten:
        Gar furchtbar schimpft der Opapa – die Oma hat kein Paech-Brot da!
        oder
        Kuno sprach zu Kunigunde: „Paech-Brot ist in aller Munde!“

        • Der Orje sprach zum Kulle „Haste nich‘ ’ne Paech-Brot-Stulle.
          oder
          ‚Guten Tag Herr Krause, na wie geht’s?* … „Recht gut, ich esse Paech-Brot stets.“

          Moral: Wer auf Höflichkeit sich versteht, der bekommt sein Paech-Brot wo er geht und steht.

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